01. November 2017

Also, da gab es diesen Preis…

…und inzwischen haben mich so viele nette Menschen auf ihn angesprochen, dass ich doch etwas dazu sage.

Der GABAL-Verlag hat mir auf der Frankfurter Buchmesse Mitte Oktober den Best Business Book Award 2017 verliehen. Die Begründung steht im Link.

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Die Bilder hat Tom Peters gemacht, und Ursula Rosengart, CEO bei GABAL, zwinkert ihm auf dem zweiten Bild verschwörerisch zu. Auf meiner linken Seite ist Verleger André Jünger.

Ich habe mich als Kommunikationsfrau nicht gerade mit Ruhm bekleckert, weil ich baff war (ich wusste vorher tatsächlich nichts Konkretes) und im Moment der Überraschung überhaupt nicht an eine Dankesrede dachte. Aber das war ok, wie man mir am nächsten Tag versicherte. Und jetzt kann ich es ja schriftlich nachholen. DANKE!!!

Sehr nett war die Resonanz der vielen GABAL-Autorinnen und Autoren, die anwesend waren. Viele habe ich zum ersten Mal live gesehen, obwohl ihre Bücher in meinem Regal stehen. Die Leise Trilogie ist in allerbester Gesellschaft…

Ach, das Leben kann schön sein!

 

 


27. August 2017

Wieso eigentlich noch ein Intro-Buch?

Abgelegt in Allgemein

Seit zehn Tagen ist es zu haben: mein neues Buch „Leise Menschen – gutes Leben“.

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Das Buch komplettiert nach „Leise Menschen – starke Wirkung“ und „Intros und Extros“ eine ganze Leise Trilogie. Da stellt sich die berechtigte Frage: Noch ein Intro-Buch? Wirklich? Ich denke, hier ist ein guter Ort, dazu ein paar Worte zu sagen.

Die beiden Vorgängerbücher haben mein Leben sehr verändert. Ich durfte und darf weltweit dabei mitwirken, dass introvertierte Persönlichkeiten sich besser verstehen, dass Intros und Extros sich besser verstehen, dass Menschen ihre Mitmenschen besser verstehen. Eine Aufgabe, die groß und schön ist.

„Intros und Extros“ war das allererste Buch, das Intros und Extros auf Augenhöhe nebeneinanderstellte und die Unterschiede (ungefähr so wichtig wie die zwischen Mann und Frau) zwischen den beiden Typen in der täglichen Kommunikation herausstellte. „Leise Menschen – starke Wirkung“ unterstützt Intros darin, in ihrer Kommunikation auf ihre eigene Art sichtbar und erfolgreich zu werden. Aber es fehlte noch etwas sehr Wichtiges. Was da noch offen war, hat mich einige Jahre umgetrieben:  ein gelungenes introvertiertes Leben – wie lässt sich das erreichen? Wie können wir auf leise Art wachsen?

„Leise Menschen – gutes Leben“, das dritte Buch, geht nach innen anstatt nach außen. Die Fragen, die meine Interviewpartner und ich beantworten, sind große und weitreichende: Wie gestalte ich mein Leben? Wie finde ich heraus, was gut für mich ist? Wie können Dinge wie Glück, Freiheit und ein selbstverantwortetes Leben für mich möglich werden?

Das Buch antwortet darauf auf zweifache Weise.
Erstens feiert es Intro-Stärken. Wir Intros selbst halten diese leisen Superkräfte meistens für selbstverständlich oder für nichts Besonderes. Was zwar typisch, aber falsch ist: Intros haben mit ihren Eigenschaften schon ganz schön an der Welt geruckelt. Es lohnt sich also, im leisen Stärkepool einmal genauer hinzusehen.
Zweitens gibt es viele, sehr viele ganz konkrete Anregungen dazu, diese leisen Stärken im täglichen Leben zu nutzen, für uns selbst und unsere Entwicklung und am Ende auch für diejenigen um uns herum. Damit es schön konkret wird, habe ich mit sehr verschiedenen Menschen gesprochen und sie nach ihren Wegen zu einem gelungenen Leben befragt. Sie finden die Erfahrungen von Persönlichkeiten, die vielleicht ein Stück weiter sind als wir.

Ich freue mich, wenn das neue Buch Ihnen weiterhilft. Es ist mein wichtigstes. Ich habe oft mit Herzklopfen daran geschrieben und hoffe, es hilft Ihnen auf Ihrem Weg. Am besten drückt es Mary Oliver im Motto aus, das ganz vorn steht:

„Tell me, what is it you plan to do with your one wild and precious life?“

Enjoy the trip.

 

 

 


07. Dezember 2015

Ein Intro-Intro-Gespräch. Im Studio mit Gilbert Dietrich

Abgelegt in Intros und Extros

In der vergangenen Woche habe ich in Berlin endlich einmal Gilbert Dietrich persönlich treffen können. Gilbert beschäftigt sich seit Jahren mit dem Thema Intro- und Extroversion, und wir waren seit dem Erscheinen der „Leise Menschen“ immer wieder im Gespräch. Aber begegnet sind wir uns erst jetzt. Gilbert hatte dabei die Idee, das coole Tonstudio in seinem Wirkungsfeld bei SoundCloud auszuprobieren. Wir haben uns also vor dem Mikro zu einem netten Intro-Intro-Gespräch niedergelassen.

Das Ergebnis hat Gilbert in seinem Blog hier zum Hören und Lesen festgehalten. Was für ein schöner Austausch – der Mann hat einen echten Horizont. Weswegen zwischen Small Talk-Tipps und Mängelwesendasein, Sinn des Lebens und Introversion, Poesie und der Sehnsucht nach Rückzug für jede(n) etwas dabei sein könnte.

Als typische Intro habe ich mal wieder zu wenig an eine angemessene Visualisierung gedacht. Aber hier ist Gilbert Dietrich in voller Pracht (und in nicht optimalem Licht) im Studio. 🙂

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Ich hoffe, wir haben noch viele weitere Gelegenheiten zum Austausch. Das war eine schöne Begegnung. Merci für viel Inspiration, Gilbert!

(Was Intros morgens aus dem Haus gehen lässt, können Sie übrigens in Motivation für Intros nachlesen.)

 


15. September 2015

Ruhmeshalle für Anne Schüller

Das war eine aufregende Zeit: Ende letzter Woche hatte ich die Ehre, der tollen Anne Schüller eine Laudatio zu halten. Sie wurde nämlich in die ehrwürdigen Ruhmeshallen der German Speakers Association aufgenommen – dort weilen nur Menschen mit außergewöhnlichen Lebensleistungen als Speaker.

Die dazu herausgegebene Pressemitteilung der GSA erzählt alles Wichtige zur GSA Hall of Fame.

Hier einige Fotos, die an die schöne Gelegenheit erinnern – und Annes Federboa war einfach wow!

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24. März 2015

Leise Menschen – hart am Wind (1): Wie gehen wir mit Druck um?

Leise Menschen – hart am Wind (1)

Wie gehen wir mit Druck um?

 Mit diesem Beitrag eröffne ich eine Themenreihe: In regelmäßigen Abständen poste ich hier Erkenntnisse, die leisen Menschen in einer oft ganz und gar nicht leisen Welt weiterhelfen können. Dabei geht es mir nicht um Artenschutz, sondern um ein artgerechtes Leben: Wenn es stimmt, dass gemischte Teams besonders erfolgreich sind, sorgen wir doch am besten dafür, dass es allen Teammitgliedern gut geht. Und noch besser ist, wenn wir uns fragen, was „Gutgehen“ für uns selbst eigentlich bedeutet.

Stress im Hirn

Gerade Extrovertierte üben in ihrem Verhalten und in ihrer Kommunikation leicht Druck aus, ohne dass sie das eigentlich wollen oder sich dessen bewusst sind. Extros sind handlungsorientiert, menschenzugewandt und – in entspanntem Zustand – eigentlich fröhliche, zupackende Menschen. Ihre nach außen gerichtete Energie schenkt ihnen eine lebendige Sprache und lässt sie mutig Hindernisse überwinden.

Für Intros ist Druck schlicht anstrengend. Der Extro kann aus verschiedenen Gründen mit seiner zupackenden Energie in Intro-Hirnen für Stress sorgen. Egal, ob die Motivation Status, Gewinnen, Macht oder einfach Power-Kommunikation heißt: Die Stresshormone fließen – vor allem bei Intros, die besonders leicht überstimuliert oder besonders vorsichtig sind.

Laute Szenen

Neulich im Meeting sah das so aus:

Intro-Managerin Karla: Wir haben nach unserer Recherche also ein ziemlich klares Ergebnis: Solange wir das Patent allein haben, werden wir die Nachfrage für das Medikament auf dem neuen Markt sehr wahrscheinlich so steigern können, dass wir die Gewinnzone ungefähr in (…)

Extro-Kollege Alex (unterbrechend): Jaja, stimmt. Jetzt geht es aber darum, schnell aktiv zu werden, bevor die Konkurrenz wieder schneller da ist. Ich schlage vor, wir machen jetzt schnellstens Nägeln mit Köpfen: nämlich (…)

Extro-Chefin: Alles klar – nimmst Du das in die Hand, Alex?

Karla: (guckt fassungslos)

Sie sehen, wie die Sache läuft: Vielleicht wurde Alex schlicht ungeduldig, weil ihm Karlas Beitrag zu langsam vorkam. Vielleicht wollte er sich auch einfach selbst positionieren: Dann wäre es ein Statusding, sich auf Karlas Kosten zu positionieren. Und die hat – egal, aus welchem Motiv Alex sie unterbrochen hat, – Stress. Und sie ärgert sich nach innen, nicht nach außen. Was ihr Ansehen im Team angeht, steht auf einem zusätzlichen Blatt.

Leise Gegenwehr

Wenn Sie ein leiser Mensch sind, haben Sie sich womöglich an ähnliche Situationen in Ihrem eigenen Berufsalltag erinnert und leiden mit Karla. Und womöglich fragen Sie sich gerade, wie Sie in einer solchen Situation eigentlich reagieren können.

Zum Glück gibt es im leisen Repertoire ein ganzes Arsenal an Möglichkeiten. Verteidigen Sie sich!
Was genau Sie tun können? Wählen Sie selbst. Hier sind einige leise Methoden. Gehen wir dafür zurück ins Meeting.

Methode 1: Für klare Regeln sorgen

Karla: Hey Alex – immer erst ausreden lassen, hm? Steht auf dem Poster!

Vorteil dieser Variante: Allgemeine Regeln gelten für alle – auch leise Moderatoren und Diskussionsleitungen finden es relativ leicht, ohne Ansehen der Person auf sie hinzuweisen. Klappt  sogar bei Vorgesetzten!

Methode 2: Freundlich weiterreden und das Gesagte intelligent nutzen

Karla: Ja, lieber Alex, finden wir auch. Deshalb haben wir schon einmal dafür gesorgt, dass die erste Niederlassung schon nächste Woche (…)

Diese Methode ist fortgeschrittender: Sie brauchen eine relativ schnelle Reaktionsfähigkeit. Wenn Sie ein wenig trainieren, brauchen Sie nur soviel Zeit, wie Sie brauchen, um „Ja, lieber Alex“ zu sagen, um den Inhalt hinterherzuschicken. Wenn Sie nicht gerade mit einem Überraschungsknaller wie der Niederlassung punkten können, reicht es zu sagen, dass Sie schon längst an einer arbeiten. Es geht vor allem um eins: um das Weiterreden. Das geht freundlich und leise.

Methode 3: Im Vorfeld mit den Entscheidungsträgern reden und ihnen das Wichtigste mitteilen

Extro-Chefin: Warten Sie, Alex, lassen Sie Karla mal zuende reden. Es gibt da schon ein Team.

Diese Variante hat zwei Vorteile: Erstens mögen es Vorgesetzte sehr, früher als andere informiert zu sein. Zweitens braucht Karla nicht selbst das Wort zurückzuerobern – das macht schon die Chefin. Mit einer deutlichen Signalwirkung: Alex wird sich nicht noch einmal trauen, sie zu unterbrechen.

Methode 4: Mit Humor eine Ebene höher gehen

Karla: Mooooment, lieber Alex – bist Du mir da gerade ins Wort gefallen? Vor allen anderen? Nee, oder? Also, was ich sagen wollte, (…)

Karla muss gar nicht laut sein – sie braucht nur zu erreichen, dass ihr „Mooooment!“ den Aggrex schon im Ansatz stoppt. Wenn sie eine sehr leise Stimme hat, hilft tief Einatmen und ein zusätzliches Heben der Hand.

 

Methode 5: Gnadenloser Charme

Legen Sie Alex freundlich die Hand auf den Unterarm, während Sie gleichzeitig weiterreden. Das geht natürlich nur, wenn Sie neben ihm sitzen. Wenn nicht, können Sie ihn anlächeln – auch eine Art, die Zähne zu zeigen!

 

Viel Freude beim Ausprobieren. Finden Sie heraus, wie Sie die Stresshormone am schnellsten loswerden, die zupackende Extros Ihnen geschickt haben.

Vergessen wir nicht: Wir stressen die Extros auch. Natürlich ganz klar, ohne das zu wollen. J

 

Buchtipp:

 


SYLVIA LÖHKEN

Intros und Extros

Wie sie miteinander umgehen und voneinander profitieren

360 Seiten, gebunden
E-Book inside
ISBN: 978-3-86936-549-7
€ 24,90 (D) | € 25,60 (A)
GABAL Verlag, Offenbach 2014

Intros, Extros und Zentros nebeneinander in ihren Stärken, Neigungen und auch Hürden im Umgang miteinander zu betrachten – das ist nicht nur fair, sondern ein Gebot der Realität. Denn wir leben ja nicht in Intro- und Extro-Kapseln. Die Realität ist das gemischte Team: in der Partnerschaft und in der Familie, mit Freunden und Kollegen, mit Chefinnen und Mitarbeitern. Das Buch zeigt vor allem eines: wie Menschen mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten, Neigungen und Eigenschaften zusammenwirken und voneinander profitieren können. Die Praxisbeispiele und ihre Lösungen führen zu mehr Verständnis, Toleranz und Wertschätzung gegenüber „leisen“ und „nicht so leisen“ Menschen in der Selbst- wie in der Fremdwahrnehmung.

 


02. Februar 2015

Wirkung ist messbar: Was S.C.I.L. so kann

Seit einiger Zeit arbeite ich mit dem S.C.I.L.-Profil, einem neuen Persönlichkeitstool. Und weil es eben neu ist und viele meiner Coachees und Teilnehmenden es so gut für sich verwenden können, stelle ich es hier vor.

 

S.C.I.L. steht für vier Bereiche, in denen Menschen wirken und auch wahrnehmen: Sensus (der Gefühlsbereich), Corpus (der Bereich nicht-verbaler Kommunikation), Intellektus (der Bereich des Verstandes) und Lingua (Sprache und Stimme).  Am einfachsten stellen Sie sich diese vier Kategorien als Radiosender (wie z.B. den WDR) vor, auf denen wir  empfangen, vor allem aber auch senden. Jeder dieser vier „Sendebereiche“ hat wieder vier Frequenzen (oder einzelne Sender, also WDR 2, WDR 3…), die unsere Wirkung und Wahrnehmung noch einmal genauer aufschlüsseln.

Das klingt wissenschaftlich und ist es auch in einem positiven Sinne, weil S.C.I.L. alle Anforderungen an ein solides Tool  (wie Reliabilität oder Validität) erfüllt. Mindestens ebenso wichtig ist aber der Mehrwert: S.C.I.L. ist das erste Tool, mit dem sich unsere Wirkung überhaupt solide und umfassend feststellen lässt. Bisher war das nur teilweise möglich.

Dabei ist das S.C.I.L.-Profil vor allem eines: ein Anfang, sozusagen ein Panoramablick auf die eigene Ausstrahlung. Im Anschluss lautet die Frage: Wo will ich wozu etwas ändern? Die Antworten, die ich höre (und die ich mir auch selbst gegeben habe), können ganz unterschiedlich ausfallen:

„Ich will, dass mein Chef mir zuhört, wenn ich im Meeting etwas berichte.“
„Ich will für meine Umgebung sichtbarer und deutlicher präsent werden.“
„Ich will in der Verhandlung weniger bedrohlich und menschlich sympathisch rüberkommen.“
„Ich will mehr Verständnis zeigen – ich habe es ja, aber man sieht es nicht.“
„Ich will, dass deutlicher wird, wie viel ich auf dem Kasten habe.“

Um diese Ziele zu erreichen, braucht es natürlich mehr als ein Profil. Aber S.C.I.L. bietet Planungssicherheit: ein „Packende“. Denn nach dem Auswertungsgespräch ist klar, wohin die Reise gehen sollte, wenn der oder die Coachee sich auf den Weg macht. Und da die Arbeit eine Arbeit an der Wirkung ist, lässt sich auch relativ leicht etwas verändern. Ich merke das an mir selbst – seit einiger Zeit arbeite ich an meiner räumlichen Präsenz und an der Frequenz Emotionalität. Nicht, weil ich keine Emotionen habe, sondern weil ich es anderen leichter machen will, sie auch zu sehen…

Wenn Sie mehr über S.C.I.L. erfahren wollen, können Sie hier mehr lesen. Und ein Buch gibt es auch zum Thema.

 

 


01. Juni 2014

Wenn Odins Rabe krächzt. Oder: Warum es gut ist zu leben, was wir wissen

Im Mai war viel los: verschiedene Kundenaufträge, Coachings, Buchsignierungen, der Tag der Pflege, ein Auftritt in der Urania… Und zum Ende des Monats hatte ich mich auf meine Keynote im BDVT Camp in Köln gefreut, das meine Kollegin Sabine Heß mit Rieseneinsatz organisierte. Das Thema Lernen für Intro- und Extrovertierte liegt mir sehr am Herzen, und alles war fertig vorbereitet.

Dann verlor ich meine Stimme. Tja. Es ging nichts mehr – und es war wirklich nur die Stimme, ansonsten keine Erkältung, keine Grippe, kein Garnix. Es war Dienstag. Der Vortragstermin war Freitag. Ich habe alle medizinischen Mittel ausprobiert, heißen Tee literweise verkonsumiert, brav die Klappe gehalten und nur über Zettel und WhatsApp kommuniziert. Die Stimme blieb weg. Zum ersten Mal überhaupt blieb mir nichts anderes übrig als einen Auftritt abzusagen. Ohne Stimme lässt sich schlicht kein Vortrag halten.
Und sie ist noch immer nicht wieder richtig zurück – ich klinge ähnlich melodiös wie einer von Odins Raben.

Offensichtlich war der Terminplan für Mai nicht so richig artgerecht für mich: Er war schlicht zu voll. Und das ist peinlich. Denn wenn ich mit Menschen arbeite, vermittle ich gern und aus Überzeugung eben dies: wie wichtig es ist, artgerecht zu leben und arbeiten. Also: Auf sich zu achten. Sich Pausen oder Ablenkung zu gönnen. Wege zum Aufladen der eigenen Batterien gut kennenzulernen. Die besten Umgebungen für die eigene Kreativität und Leistungsfähigkeit zu finden. Undsoweiterundsoweiter.

Und selbst habe ich gerade so richtig über meine Verhältnisse gelebt. Insofern bin ich alles andere als ein leuchtendes Vorbild. Aber erstens habe ich gelernt, wie punktgenau mein Körper mich lahmlegen kann, wenn es nicht mehr geht. Dazu lasse ich es jetzt nicht mehr kommen. Und zweitens habe ich hier doch einen überzeugenden Auftritt als abschreckendes Beispiel.

Also: Seien Sie gut zu sich! Sie verdienen es. (Und ja, ich olle Preußin verdiene es auch.)

PS: Liebe Sabine, Großes Danke für Dein Verständnis. Ich hoffe, Ihr hattet eine wunderbaren zweiten Tag!

 


23. Februar 2014

Intros und Extros: ein Buch für ALLE Perspektiven

Aufregende Zeiten: Am Mittwoch, dem 26.2.2014, erscheint mein neues Buch „Intros und Extros. Wie sie miteinander leben und voneinander profitieren“ im Gabal-Verlag. Erstmals legt der Verlag dem Buch den Zugang zum E-Book direkt bei – gut für alle E-Reader-Fans. Es gibt auch wieder eine Leseprobe.

Cover "Intros und Extros"

Dieses Buch war mir nach den Leisen Menschen ein echtes Anliegen. Denn wir leben ja nicht in Intro- und Extro-Kapseln. Wir leben in gemischten Teams: in Partnerschaft und Familie, mit Freunden und Kollegen, mit Chefinnen und Mitarbeitern.

„Intros und Extros“ soll vor allem eines zeigen: Wie durch Anderssein Wachstum entsteht. Wie wir mit sehr unterschiedlichen Fähigkeiten, Neigungen und Eigenschaften zusammenwirken und voneinander profitieren können. Ich habe viele Praxisbeispiele eingefügt, die das Verständnis und die Wertschätzung füreinander – ob „leise“ oder „nicht so leise“ – schärfen sollen. Besonders froh bin ich über die Expertinnen und Experten, die ihre eigene Perspektive aus ihrer Arbeit und aus ihren Erfahrungen beigesteuert haben. Und über Spiegel Online und Die Welt, die jetzt gerade kurz vor Erscheinen über meine Arbeit berichten.

Das Allerschönste aber ist: Das Buch zeigt die Unterschiede, die sich im Handeln und Kommunizieren aus Intro-, Extro- und Zentro-Perspektive ergeben, zum ersten Mal. Und wenn Sie herausfinden wollen, wohin Sie selbst gehören, ja, dann machen Sie doch einfach meinen Test.

Ach ja, für diese besondere Gelegenheit haben wir auch meine Website neu gestaltet. Ich hoffe, man merkt: Es stecken viele Stunden und Gedanken darin…

 


23. Dezember 2013

Merry Christmas, Doctor Reiss! Weihnachtswünsche ausgeprägter Persönlichkeiten

Abgelegt in Fest, Lebensmotive

Meine Begeisterung für die Reiss-Profilanalyse hält an. 16 Lebensmotive bestimmen, so die Annahme, was uns aus tiefstem Inneren „umtreibt“: Was wir cool finden. Wie wir am liebsten arbeiten. Was Sinn macht. Wenn Sie Genaueres nachlesen können: am besten hier.

Jedes der 16 Lebensmotive kann in hoher, niedriger oder mittlerer Ausprägung vorliegen. „Hoch“ ist dabei NICHT besser als „tief“. Doch je ausgeprägter so ein Lebensmotiv ist, um so mehr Aufmerksamkeit brauchen die Themen, die es mit sich bringt. Und umso intensiver ist das Glück, wenn wir „unsere“ Ausprägung leben. Wobei wir mit Glück beim anstehenden Weihnachtsfest angelangt wären.

Was macht Menschen mit hohen und niedrigen Ausprägungen glücklich? Das sehen Sie beispielhaft an der Wunschliste unten. Schön übertrieben, damit Sie merken, was Ihre Lieben so umtreiben könnte.

Frohe Weihnachten!

WAS WIR UNS INSGEHEIM WÜNSCHEN: VORHERSAGEN NACH STEVEN REISS

Motiv 1: MACHT (führen und leisten wollen bzw. sich an anderen orientieren)

hoch: einen Zauberstab, damit die anderen endlich umsetzen, was ich sage.
tief: eine Von-den-Augen-Lese-App, damit ich alle besser verstehe.

Motiv 2: UNABHÄNGIGKEIT (autonom bzw. gern im Team leben)

hoch: den Tod der Kernzeit, damit ich selbst bestimmen kann, wann ich da bin.
tief: einen runden Tisch für die Teeküche. Mit einer Jahresration Pfefferminztee.

Motiv 3: NEUGIER (wissbegierig bzw. praktisch sein)

hoch: Gedrucktes! Gepresstes! Überraschend Interessantes!
tief: „Ukulele for Dummies“, damit ich das A Dur endlich sauber hinbekomme.

Motiv 4: ANERKENNUNG (kritiksensibel bzw. selbstsicher leben)

hoch: dass Tante Trude mir endlich mal etwas Nettes sagt, anstatt über das Essen zu nölen.
tief: dass wir uns endlich mal ehrlich sagen, was uns aneinander nervt.

Motiv 5: ORDNUNG (Organisation bzw. Flexibilität schätzen)

hoch: den perfekten Organizer, mit lauter Unterrubriken für Infos an Kollegen und Familienmitglieder. Selbstreinigend.
tief: eine unterschriebene Erklärung der Putzkraft, dass sie im nächsten Jahr einen Bogen um meinen Schreibtisch macht. Jedes Mal.

Motiv 6: SPAREN/SAMMELN (sparsam bzw. großzügig sein)

hoch: das aufgebügelte Geschenkpapier vom letzten Jahr aufbrauchen können, ohne neues kaufen zu müssen.
tief: Schampus für alle!

Motiv 7: EHRE (prinzipien- bzw. zweckorientiert leben)

hoch: eine ganz traditionelle Weihnachtsfeier. Mit Weihnachtsschmuck aus vier Generationen. Die Kinder sagen Gedichte auf. Gänsebraten.
tief: mal was anderes probieren und dieses Jahr ausbüchsen zur Big-Booze-Best-Tattoo-Xmas Party.

Motiv 8: IDEALISMUS (altruistisch bzw. realistisch denken und handeln)

hoch: statt teurer Geschenke lieber eine Spende für bedrohte Tiere/politisch Verfolgte/arme Kinder. Vielleicht legen die Gäste ja auch noch etwas dazu.
tief: Brot für die Welt – Petits Fours für mich.

Motiv 9: BEZIEHUNGEN (Gesellschaft bzw. Alleinsein schätzen)

hoch: Weih-nachts-par-ty!!!
tief: Hach, die verschneite Hütte in den Bergen. Und niemand weiß, wo sie liegt.

Motiv 10: FAMILIE (fürsorglich bzw. partnerschaftlich erziehen)

hoch: endlich mal Zeit für die kleinen Racker. Und wir können etwas Nettes spielen.
tief: sturmfreie Bude, wenn die kleinen Racker auch mal auswärts übernachten.

Motiv 11: STATUS (elitär bzw. bescheiden leben)

hoch: Chanel. Vuitton. Hennessy. Und Escentric Molecules in der limitierten Literflasche.
tief: neue Birkenstock-Imitate, gern zweite Wahl. Sieht man ja nicht.

Motiv 12: RACHE/KAMPF (Wettkampf bzw. Harmonie schätzen)

hoch: einen Sonderbonus für die beste Verkaufsleistung. Und das Gesicht von Kollege Meier, der den auch haben will.
tief: Peace and Love. Mal ganz in echt.

Motiv 13: EROS (sinnlich bzw. asketisch leben)

hoch: Abend am Kamin. Dresscode: die neue Wäsche. Zuerst jedenfalls.
tief: warme Socken mit lustigen Tiermotiven drauf. Für vor dem Kamin.

Motiv 14: ESSEN (Gaumenfreuden genießen bzw. Hunger stillen )

hoch: Fünfsterne-Dinner im Vierjahreszeiten. Dieser neue Küchenchef soll sagenhaft subtile Geschmacksrichtungen schattieren.
tief: Würstchen und Kartoffelsalat. Hauptsache, macht satt und hält nicht auf.

Motiv 15: KÖRPERLICHE AKTIVITÄT (Sport bzw. Bequemlichkeit schätzen)

hoch: Zeit zum Holzhacken für den Kamin. Am 26.12. den Weihnachtslauf mitmachen.
tief: endlich mal keinen Grund, mich vom Sofa abzurollen. Frische Batterien in der Fernbedienung.

Motiv 16: EMOTIONALE RUHE (gegenüber Stress sensibel bzw. robust sein)

hoch: dass es nur nicht friert und schneit – sonst werden ja die Besuchsfahrten so gefährlich.
tief: dass ich endlich einmal einem dieser freigelassenen Wölfe im Wald Hallo sagen kann. Wo sind die Viecher eigentlich?

 


18. Juli 2013

Pink ist manchmal doch cool…

Pink ist nicht gerade meine Lieblingsfarbe. Aber bei der Pink University sehe ich die Branding-Tönung locker. Die Videos, die es auf der pinken Münchener Plattform gibt, unterscheiden sich von üblichen Webinaren wie Sarah Wiener von McDonald’s. Wer sich weiterbilden will, ohne ein teures Training zu bezahlen und gleichzeitig nicht so gern über Bücher lernt, kann mit den Videos und den Schaubildern und Arbeitsmaterialien  neue Inhalte erarbeiten, wo immer er oder sie das will. Die ZEIT hat über diesen neuen Trend an Online-Qualitätskursen gerade berichtet.

Richtige Präsenztrainings kann ein Videotraining wohl nur ersetzen, wenn es um die Weitergabe von „hard facts“ geht. Aber das Angebot füllt eine echte Lücke, weil es Wissensdurstigen ermöglicht, schnell und unterhaltsam Wissen zu erwerben, in einem Format, das in einer interessanten Mittelposition zwischen neuen Medien und klassischem Verlagsgeschäft angesiedelt ist. Zum Preis eines Buches gibt es ein sehr aufwändig produziertes Lernerlebnis in acht Teilen. Sie ahnen schon: Ich bin nicht nur Dozentin, sondern auch Kundin.

Kurz: Als die Pink University fragte, ob ich Interesse an einem Videotraining  speziell für berufstätige Introvertierte hätte, musste ich nicht lange nachdenken. Und ich habe die Arbeit (übrigens eine ganze Menge davon, für alle Beteiligten) in keinem Moment bereut.

 

Am Set für die Pink University

Bis es soweit war wie auf dem Bild, floss vom Konzept bis zum Produkt viel Wasser den Rhein und die Isar herunter: Die Vorarbeiten sind intensiv, und wenn erst einmal der Studiotermin steht, ist das Thema wirklich auf den Punkt gebracht und ganz auf den Nutzer hin zugeschnitten. Ich hatte dabei das Glück, mit dem klugen, sprachsensiblen Timo Braun zusammenzuarbeiten – den Namen wird man sich merken müssen…

Ach so, ein Gratisvideo gibt es auch. Und Appetithappen auf meinem Kanal LeiseMenschenTV.
Und hier geht es zum gesamten introvertierten Videobuffet.

Last but not least: Ich wünschte, für besondere Gelegenheiten könnte ich die Maskenbildnerin vom Set herbeizaubern.  Hier ihr Arbeitsergebnis:

Fassadenpoliturergebnis!