Mit ‘Präsentation’ getaggte Artikel


10. Juni 2018

Wunderbar – auch für Intros auf der Bühne!

Wunderbar heißt ein Buch, das gleich 140 Kontaktmöglichkeiten mit einem großen Publikum beschreibt – von der Bühne aus also. Meine extrovertierte Freundin und Kollegin Margit Hertlein hat es mit Gaston Florin geschrieben und mir schon vor einiger Zeit mit einer lieben Widmung überreicht.

Aber ich habe lange herumgeeiert. Margit und ich haben ganz unterschiedliche Redestile. Als Intro springe ich auf der Bühne eher nicht aus Torten (während Margit das mit Weißbiergläsern schon sehr erfolgreich praktiziert hat). Deshalb war das Buch für mit Extro-Territorium. Und gar zu viele Vorträge habe ich erlebt, in denen der Effekt vor dem Inhalt stand. Zugegeben: Ich hatte meine Vorbehalte. Bis ich es gelesen habe, das Buch – und dann eine Fundgrube entdeckte, mit reichlich Gelegenheiten, meinem Publikum einen Dialog anzubieten, auch wenn sie zu Hunderten vor mir sitzen.

Wobei ich sortiert habe. Einige Übungen sind definitiv zu „krachig“ für meinen Stil, etwa Halloween auf Seite 106 oder die 99 Luftballons auf Seite 274. Andere dagegen sind tatsächlich wunderbar. Mir gefällt zum Beispiel die tolle Idee mit den Live-Säulendiagrammen auf Seite 86 – oder Liebes Tagebuch auf Seite 230.

Inzwischen ist mir die Wunderbar zu einem Nachschlagewerk geworden. Das lässt sich hier erkennen:

Zugegeben, ganz billig ist der Band nicht – wer nicht gerade die Zeitschrift Training aktuell  abonniert und damit 10 € Discount bekommt, der wird um knapp 50 Euro ärmer. Dafür aber ersetzt er manche vollmundig angekündigte Speaker-Weiterbildung – und bietet ein Repertoire sondergleichen. Hier gibt es eine Bestellmöglichkeit sowie auch einige Videos, in der die beiden Autoren ausgesuchte Methoden demonstrieren. Und nein, ich bekomme keine Provision. Das ist einfach ein cooles Buch. Auch für uns Intros. (Und irgendwie habe ich aus der Ferne den Verdacht, das Gaston Florin ein Intro ist. Bauchgefühl…)


02. Februar 2015

Wirkung ist messbar: Was S.C.I.L. so kann

Seit einiger Zeit arbeite ich mit dem S.C.I.L.-Profil, einem neuen Persönlichkeitstool. Und weil es eben neu ist und viele meiner Coachees und Teilnehmenden es so gut für sich verwenden können, stelle ich es hier vor.

 

S.C.I.L. steht für vier Bereiche, in denen Menschen wirken und auch wahrnehmen: Sensus (der Gefühlsbereich), Corpus (der Bereich nicht-verbaler Kommunikation), Intellektus (der Bereich des Verstandes) und Lingua (Sprache und Stimme).  Am einfachsten stellen Sie sich diese vier Kategorien als Radiosender (wie z.B. den WDR) vor, auf denen wir  empfangen, vor allem aber auch senden. Jeder dieser vier „Sendebereiche“ hat wieder vier Frequenzen (oder einzelne Sender, also WDR 2, WDR 3…), die unsere Wirkung und Wahrnehmung noch einmal genauer aufschlüsseln.

Das klingt wissenschaftlich und ist es auch in einem positiven Sinne, weil S.C.I.L. alle Anforderungen an ein solides Tool  (wie Reliabilität oder Validität) erfüllt. Mindestens ebenso wichtig ist aber der Mehrwert: S.C.I.L. ist das erste Tool, mit dem sich unsere Wirkung überhaupt solide und umfassend feststellen lässt. Bisher war das nur teilweise möglich.

Dabei ist das S.C.I.L.-Profil vor allem eines: ein Anfang, sozusagen ein Panoramablick auf die eigene Ausstrahlung. Im Anschluss lautet die Frage: Wo will ich wozu etwas ändern? Die Antworten, die ich höre (und die ich mir auch selbst gegeben habe), können ganz unterschiedlich ausfallen:

„Ich will, dass mein Chef mir zuhört, wenn ich im Meeting etwas berichte.“
„Ich will für meine Umgebung sichtbarer und deutlicher präsent werden.“
„Ich will in der Verhandlung weniger bedrohlich und menschlich sympathisch rüberkommen.“
„Ich will mehr Verständnis zeigen – ich habe es ja, aber man sieht es nicht.“
„Ich will, dass deutlicher wird, wie viel ich auf dem Kasten habe.“

Um diese Ziele zu erreichen, braucht es natürlich mehr als ein Profil. Aber S.C.I.L. bietet Planungssicherheit: ein „Packende“. Denn nach dem Auswertungsgespräch ist klar, wohin die Reise gehen sollte, wenn der oder die Coachee sich auf den Weg macht. Und da die Arbeit eine Arbeit an der Wirkung ist, lässt sich auch relativ leicht etwas verändern. Ich merke das an mir selbst – seit einiger Zeit arbeite ich an meiner räumlichen Präsenz und an der Frequenz Emotionalität. Nicht, weil ich keine Emotionen habe, sondern weil ich es anderen leichter machen will, sie auch zu sehen…

Wenn Sie mehr über S.C.I.L. erfahren wollen, können Sie hier mehr lesen. Und ein Buch gibt es auch zum Thema.

 

 


18. Juli 2013

Pink ist manchmal doch cool…

Pink ist nicht gerade meine Lieblingsfarbe. Aber bei der Pink University sehe ich die Branding-Tönung locker. Die Videos, die es auf der pinken Münchener Plattform gibt, unterscheiden sich von üblichen Webinaren wie Sarah Wiener von McDonald’s. Wer sich weiterbilden will, ohne ein teures Training zu bezahlen und gleichzeitig nicht so gern über Bücher lernt, kann mit den Videos und den Schaubildern und Arbeitsmaterialien  neue Inhalte erarbeiten, wo immer er oder sie das will. Die ZEIT hat über diesen neuen Trend an Online-Qualitätskursen gerade berichtet.

Richtige Präsenztrainings kann ein Videotraining wohl nur ersetzen, wenn es um die Weitergabe von „hard facts“ geht. Aber das Angebot füllt eine echte Lücke, weil es Wissensdurstigen ermöglicht, schnell und unterhaltsam Wissen zu erwerben, in einem Format, das in einer interessanten Mittelposition zwischen neuen Medien und klassischem Verlagsgeschäft angesiedelt ist. Zum Preis eines Buches gibt es ein sehr aufwändig produziertes Lernerlebnis in acht Teilen. Sie ahnen schon: Ich bin nicht nur Dozentin, sondern auch Kundin.

Kurz: Als die Pink University fragte, ob ich Interesse an einem Videotraining  speziell für berufstätige Introvertierte hätte, musste ich nicht lange nachdenken. Und ich habe die Arbeit (übrigens eine ganze Menge davon, für alle Beteiligten) in keinem Moment bereut.

 

Am Set für die Pink University

Bis es soweit war wie auf dem Bild, floss vom Konzept bis zum Produkt viel Wasser den Rhein und die Isar herunter: Die Vorarbeiten sind intensiv, und wenn erst einmal der Studiotermin steht, ist das Thema wirklich auf den Punkt gebracht und ganz auf den Nutzer hin zugeschnitten. Ich hatte dabei das Glück, mit dem klugen, sprachsensiblen Timo Braun zusammenzuarbeiten – den Namen wird man sich merken müssen…

Ach so, ein Gratisvideo gibt es auch. Und Appetithappen auf meinem Kanal LeiseMenschenTV.
Und hier geht es zum gesamten introvertierten Videobuffet.

Last but not least: Ich wünschte, für besondere Gelegenheiten könnte ich die Maskenbildnerin vom Set herbeizaubern.  Hier ihr Arbeitsergebnis:

Fassadenpoliturergebnis!


20. Januar 2013

Leise Menschen – ein Thema fürs Radio

Heute war ein besonderer Tag:

Mit Verena Gonsch von NDR Info hatte ich eine ganze Stunde Air Time zum Thema intro- und extrovertierte Kommunikation. Das Radio ist ein wunderbares Medium: Man spricht in einem ruhigen Studio in aller Ruhe miteinander – und hinterher fühlt es sich komisch an, wenn das Ergebnis in die ganze Welt übertragen wird.

Es ging um leise Kinder und laute Partner, introvertierte Führungskräfte und extrovertierte Meetings, Länder mit intro- und extrovertierter Kultur – und auch um die Frage, warum die Welt Intros und Extros braucht!

Wenn Sie hineinhören wollen:  Hier ist der Podcast! Sylvia Löhken im Gespräch auf NDR Info.


11. Juni 2011

From ‚THREES‘ to ‚TRES‘: Essential ingredients in a presentation

This is my first guest blog entry: Please welcome John Kluempers, Ph.D., aka @johnkluempers ! John is not only textATRIUM’s skillful leader in all matters smelling like scientific presentation – he is also my husband of whom I am still verrry convinced after 15 years. What I want to say is: He is really good. I mean, he is able to both live AND work with me!

This is what John says:

This week I attended a comedy workshop to find out what humor elements and techniques I could possibly integrate into my own presentations and seminars for budding scientists. I don’t know how much humor I’ll put into my workshops, but the comedy writer Mel Helitzer’s ‚THREES‘ parameters (there are six of them in fact) got me thinking. They are as follows:

Target

Hostility

Realism

Exaggeration

Emotion

Surprise

In any sketch, any joke, any routine, these six elements have to be present for the comedy to have its intended effect – namely, to be funny. Monty Python were the masters of ‚THREES,‘ as can be seen in one of the first scenes from ‚Life of Brian.‘ (In fact, any Monty Python scene fulfils the THREES criteria.)

ALL the elements that Helitzer preaches for comedy, certainly don’t work for a keynote speech, a PowerPoint presentation to your boss, or presenting the newest results from your research. Both hostility and exaggeration can greatly detract from your likeability and credibility. In a more formal setting where your profession (and not your stand-up prowess) is on the line, hostility and exaggeration should be left out, leaving us with this list.

Target

Hostility

Realism

Exaggeration

Emotion

Surprise

We are conveniently left with the ‚TRES‘ parameters: the basic ingredients for VERY good (hello, French community!) presentations.

These four remaining parameters can be split into two kinds: the rational variety (target, realism) and variety of feeling (emotion, surprise).

Let me start with the rational variety. How should we understand the target? Quite simply, every presentation must have a single, misunderstandable meaning, or what is known in the parlance as the take-home message. This could be finding a cure to a disease, developing a better logistics plan, or earning more money. And although the message can be quite rational to the point of being dry, it by no means must be devoid of feeling. Human nature is emotive.

Realism: This is obvious. The listener must be able to follow the presentation. She mustn’t think something is being withheld or is not achievable. If you have a gut feeling that what the speaker tells you doesn’t hold water, then it likely lacks realism. (Click here)

These first two parameters appeal to the left hemisphere of our brain. You know, the one we think with analytically. The one that likes facts. Data. Numbers.

However, if the rational model, like homo oeconomicus for example, was so foolproof, why do we experience economic bubble after economic bubble? Because far too often we don’t pay attention to the right cerebral hemisphere. This part of our brain is concerned about aesthetics and is in touch with our emotions. We see what others are doing and jump in, even if good ol‘ common sense tells us we are making a mistake. We like something that is more expensive, but looks good (an Apple iPod. Click here for Steve Jobs’s introduction of the very first one. And be amazed how little thrilled us then). Even though we know quite well that a run of the mill copy would cost just a fraction and more or less do the same thing – play back music. Apple gadgets generate emotion. People feel good when they have one, so they buy it.

Presentations, like Apple products, generate emotion. Even if it is one of boredom. But other emotions, like happiness, excitement, even fear, keep us riveted. We want to hear the solution to a problem. We want to know about the cure to a disease. We want to find out what’s behind a door. Every speaker must be aware of feelings, and while not manipulating emotions, must bring emotion, at least their own enthusiasm, into a presentation.

Finally, it is surprises that keep your audience on the edge of their seats, activate their minds, and, if tied in correctly, help them remember your message better. Your listeners probably have certain expectations. You have something that contradicts these assumptions. Or maybe YOU had certain expectations and discovered just the opposite. Let your audience know this, particularly if they don’t possess deep knowledge over your subject.

By keeping these four parameters in mind – target, realism, emotion, and surprise – you’ll find your future presentations reach a higher level. You’ll be far more successful. Your audience will be more appreciative and not want to do this.


05. Mai 2010

Leiser Mensch. Starker Auftritt.

Abgelegt in leiser Mensch

An diesem Montag gab ich einen Workshop für Wissenschaftler.
Ihr Anliegen: Präsentationen vor internationalen Panels vorbereiten.

Unter den Teilnehmern gab es einen, der in jeder Hinsicht leise war.
Leise Stimme, leise Gesten, leise Sprache.
Beim Präsentieren dann die Überraschung: Gelassen und mit großer Kompetenz sprach dieser leise Wissenschaftler von dem, was ihn in seiner Forschung umtreibt. Warum diese Forschung wichtig ist. Und wozu genau er die Mittel braucht, die er einwerben will. Und er sprach so, dass wir völlig fachfremden Zuhörerinnen und Zuhörer all dies genau verstehen und nachvollziehen konnten.

Ein leiser, in sich stimmiger Mensch, der genau wusste, wovon er sprach.
Wir hätten ihm alles gegeben, was in seinem Antrag stand!