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05. August 2020

4 Zutaten, die Ihre Sprache mächtiger machen

Abgelegt in Allgemein, Buch

Unsere Sprache verbindet uns mit Menschen. Sprache ist die Substanz, aus der unsere Gedanken bestehen. Sie prägt unser Tun und unsere Art, in der wir auf die Welt sehen. Kurz: Sprache ist mächtig! Das Wissen darüber, wie Sie Sprache verwenden, gibt Ihnen Wirkungsmacht: über Ihre Gedanken und über das, was Sie in die Welt bringen wollen.

Sachliche Argumente sind wichtig. Aber sie reichen nicht aus. Menschen werden von Sachargumenten allein nicht überzeugt – in den Büros nicht, in der Familie und im Freundeskreis nicht. (Ausnahme: Commander Spock.) Und wenn wir uns die Politik und die Wirtschaft ansehen: Auch da reichen kühle Fakten nicht. Ob wir wirklich Einfluss haben, hängt davon ab, wie wir etwas sagen.

Das Wie entscheidet über die Beziehung

Je größer Ihr Wirkungsbereich ist, umso mehr Sitzungen, Arbeitsessen, Begegnungen und Gespräche stehen in Ihrem Kalender. Und umso mehr kommt es darauf an, dass Sie mit Sprache Menschen beeinflussen und gleichzeitig eine gute Verbindung zu ihnen aufbauen oder sichern. Das ist besonders dann schwer, wenn es kontrovers zugeht – auf der Sachebene wie auf der Beziehungsebene.

Hier ein Beispiel aus der Coachingpraxis (die Namen und näheren Umstände habe ich geändert):

Der Ort: Marketingabteilung in einem Unternehmen in der Pharmabranche. Ein Dreiermeeting: Olaf versucht, die Chefin davon zu überzeugen, dass sie aus Simones Marketingbudget etwas für sein neues Projekt abzweigen könnte. Simone ist da anderer Meinung…

Die Sachebenen sind klar: Simone will ihr Budget ungekürzt für ihre eigenen Projekte verwenden. Olaf führt gute Gründe an, warum er etwas aus genau diesem Topf braucht. 

Auftritt Simone. Hier sind vier Strategien, mit denen sie eine gute Chance hat, ihr Budget zu retten.

Strategie 1: Freundlichkeit

Freundlichkeit ist wahrscheinlich nicht gerade die erste Idee, die Ihnen in den Kopf gekommen ist. Wenn es stressig wird und wir uns angegriffen fühlen, ziehen wir mit unserer Sprache eher die Zugbrücke hoch. 

Wenn Sie unter Druck ruhig und freundlich bleiben, dann zeigen Sie Souveränität: Sie brauchen keine Zugbrücke. Und Achtung: Freundlich heißt nicht nachgiebig!

Nicht so:
„Wir müssen alle mit unserem Budget auskommen, lieber Olaf!“

Sondern so:
„Interessant. Lass mal hören: Wie stellst Du Dir das genau vor?“

Strategie 2: Klarheit

Freundlichkeit und Klarheit gleichzeitig in die Sprache legen: Das geht – und es hat eine starke Wirkung!

Nicht so:
„Wie soll das denn gehen? Ich habe hier auch Verantwortung für meine Projekte!“

Sondern so:
„Dein Vorschlag geht zu Lasten meiner Projekte A und B. Wir haben die Gelder vom Vorstand offiziell bewilligt bekommen, und zwar zweckgebunden. Und dieser Zweck bleibt!“

Strategie 3: Interessant sein

Wir lernen am besten, wenn uns etwas interessiert. Seien Sie interessant, wenn Sie etwas vermitteln wollen.

Nicht so: 
(langatmiger Widerspruch mit gleichförmiger Intonation)

Sondern so:
„Lasst uns mal sehen, was auf dem Preisschild steht, wenn wir das tatsächlich so machen. Das Vertriebsteam hat auch Gelder verschubst – da ist jetzt gerade Heulen und Zähneklappern…“

Strategie 4: Positiv sein

Machen Sie keine Probleme – lösen Sie sie.

Nicht so:
„Ja, aber das geht nicht, weil wir schon…“

Sondern so:
„Olaf, ich kann gut verstehen, dass Du das Projekt pushen willst. Lass uns mal sehen, ob wir einen Topf finden, in dem noch ein Puffer ist. Da war doch noch… Und im nächsten Jahr könnten wir doch… (Mit Blick zur Chefin:) Was meinst Du?“

Und jetzt Sie!

Wie fast alle mächtigen Instrumente ist das machtvolle Reden Übungssache. Nutzen Sie die vier Zutaten doch in einer oder zwei der folgenden Situationen, sozusagen als Trockenübung. Und dann machen Sie in freier Wildbahn weiter!

  • Ihr Teenager soll sein Zimmer aufräumen. Er ist unterwältigt.
  • Sie wollen endlich einmal Urlaub in den Bergen machen und nicht nur am Meer!
  • Sie finden, dass die Großfamilie auch einmal woanders Weihnachten feiern kann als wieder bei Ihnen.
  • Sie wollen die nächste Karrierestufe angehen: Gespräch mit dem Chef.
  • Ihre Vorgesetzte gibt Ihnen eine Aufgabe, die undankbar ist – und die mit Ihrer Jobbeschreibung wirklich nichts zu tun hat.

Für den Zugang zu Ihrer eigenen machtvollen Sprache finden Sie in unserem neuen Buch ein ganzes Kapitel! 

Hier geht es zur Leseprobe:


06. Juli 2020

Warum Macht wie ein Messer ist – und 5 Gründe, warum Sie eines brauchen!

Abgelegt in Buch, Veränderung

Viele Menschen denken beim Wort Macht das Wort Missbrauch gleich mit. Und das ist gut verständlich: Es gibt viele Beispiele für Machtmissbrauch, und wir erleben ihn früh: Denken Sie einfach an die Lehrperson, die Sie in Ihrer Schulzeit am wenigsten mochten. 

Jeden Tag erfahren wir von Menschen, die ihren Einfluss durchdrücken: rücksichtslos, egoistisch und ohne schlechtes Gewissen. Der Diktator, der sein Volk auspresst, die Abteilungsleiterin, die einen Konkurrenten wegmobbt: Mitglieder im Club der dunklen Macht.

Aber das ist nur eine Seite der Macht: die dunkle. Es gibt auch eine helle Seite. Macht ist wie ein Messer: Es kann verletzen. Es kann aber auch eine Fessel zerschneiden. Oder eine Tomate. Und Sie halten es in der Hand.

Hier sind fünf Gründe, warum es gut ist, wenn Sie Ihren persönlichen Machtbereich gestalten und erweitern:

1. Sie werden cool.

Nehmen wir einmal an, Ihr Herzensanliegen ist die Pferdezucht. Sie haben einen neuen Ansatz und wollen Kooperationspartnerinnen und -partner gewinnen. Sie haben allerdings keinen Zuchtbetrieb. 
Wenn Sie loslegen und tatsächlich etwas bewirken wollen, entwickeln Sie mit Ihrem Pferdezuchtprojekt ganz sicher einige von diesen Eigenschaften: Energie. Leidenschaft. Neugier. Ehrgeiz. Flexibilität. Überzeugungskraft. Ausdauer. Fokus. Kreative Kraft. 

Sie ahnen schon: Sie verändern sich selbst, wenn Sie sich auf den Weg machen, um etwas zu verändern. Sie trainieren lauter Eigenschaften, die Ihnen auch sonst sehr, sehr weiterhelfen können. Ganz nebenbei machen sie auch das Leben schöner. Und irgendwann werden Sie sich an diesen schönen jungen Pferden auf der Wiese freuen…

Kurz: Sie werden sich gut fühlen.

2. Sie steigen gegen den Wind.

Wenn Sie machtvoll wirken wollen, werden Sie Gegenwind bekommen. Das Stirnrunzeln und das Grinsen erfahrener Pferdezüchter. Die Profis, die Ihnen nicht zuhören. Wenn Sie dran bleiben, lernen Sie, mit Hindernissen und kritischen Stimmen umzugehen und Ihren Kurs zu halten. Nebenbei treffen Sie all die interessanten und spannenden Menschen, die ebenfalls etwas verändern wollen.

Kurz: Sie werden Stärke und Durchhaltevermögen gewinnen.

3. Sie verbessern Ihre Kommunikation.

Wenn Sie andere überzeugen wollen, brauchen Sie eine überzeugende Sprache und überzeugende Körpersignale. Die trainieren Sie. Außerdem schauen Sie genauer hin, wie andere Menschen kommunizieren, die ihre Ideen umsetzen. Die Mit-Wirkenden bieten Ihnen ein persönliches Kommunikationstraining. Und die Pferde geben Ihnen sowieso ein ehrliches Feedback. 

Kurz: Sie bekommen das, was Sie brauchen, um Ihr Leben und Ihre Projekte mit anderen nach Ihren Vorstellungen zu gestalten.

4. Sie erleben die Kraft im Kleinen.

Es geht dabei gar nicht um den Friedensnobelpreis oder das Bundesverdienstkreuz. Die wirksamsten Menschen dieser Welt haben klein angefangen und dann eine Hebelwirkung entwickelt. Rosa Parks steht im Bus nicht für einen Weißen auf und macht damit den Anfang für die schwarze Bürgerrechtsbewegung der USA. Alfred Wegener sieht auf der Landkarte, dass die Ostküste Südamerikas wie ein Puzzleteil an die Westküste Afrikas passt – und entdeckt in jahrelanger Puzzlearbeit die Zusammenhänge der Plattentektonik, während seine Fachkollegen ihn belächeln.

Und Sie überzeugen vielleicht die eine Pferdezüchterin, es einmal mit Ihrem Ansatz zu versuchen. Nur ein einziges Jahr lang. Oder Sie schreiben einen Artikel, der in die richtigen Hände eines Investors fällt…

Kurz: Sie erfahren die Macht der kleinen Veränderungen.

5. Sie können die Welt verändern. Zum Besseren.

Wollen Sie wirklich, dass sich diejenigen durchsetzen, die den Club der dunklen Macht bevölkern? Ich auch nicht. Deswegen ist es gut, wenn Sie Ihre eigenen Vorstellungen dagegensetzen und sie gestalten. Das ist schon Macht.

Kurz: Deshalb haben wir dieses Buch geschrieben. Es braucht Menschen wie Sie, um die Welt zu einem besseren Ort zu machen. Sie braucht Sie.

Und jetzt Sie!

Wo ist ein Anliegen, das Ihnen wichtig ist? Gute Luft? Bessere Bedingungen für Schülerinnen und Schüler? Ein Impfstoff? Optimale Ernährung? Eine gerechtere Gesellschaft? Ein Spielplatz in der Nachbarschaft? Oder hat das Ding mit der Pferdezucht Sie auf eine Idee gebracht? Dann fangen Sie an!

Für den Weg zu Ihrer persönlichen Macht finden Sie in unserem neuen Buch alles, um Ihr Messer in die Hand zu nehmen. Auf der hellen Seite, versteht sich!

Hier finden Sie eine Leseprobe.

Ein Bild, das Zeichnung enthält.

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