Herr Sohn (11) und ich haben uns gerade über die Ferienzeit unterhalten. Hier ein Ausschnitt.
Herr Sohn: Ich finde, die Ferien sollen dazu da sein, dass ich tun kann, wozu ich Lust habe. Freiheit!!
Ich: Hm. Und wenn du Lust bekommst, die Wohnung anzuzünden?
Herr Sohn: Neiiin! Ist doch klar, dass ich so was nicht meine. Und ich wohne ja schließlich auch hier. Nein – ich will einfach ohne Befehle leben!
Ich: Das klingt so, als würden wir dich nur rumbossen…
Herr Sohn: Ja, das kommt mir auch so vor.
Ich: Nenn‘ doch mal Beispiele!
Herr Sohn: Immer soll ich alles sofort machen, wenn du es sagst. Zum Beispiel aufräumen.
Ich: Ich habe gelernt, dass du das Aufräumen vergisst, wenn du es nicht sofort erledigst.
Herr Sohn: Stimmt ja auch manchmal. Aber wenn du mich dann erinnerst, dann hört sich deine Stimme so streng an. Und dann denke ich eben, du willst mich rumbossen.
Ich: Die strenge Stimme finde ich ganz logisch. Wer spielt schon gern einen Wecker mit Erinnerungsfunktion?
Herr Sohn: Lass‘ mich doch meine eigene Tagesplanung machen! Du kannst dann sagen, was dir wichtig ist – also zum Beispiel aufräumen oder so. Und ich bestimme alles andere und die Reihenfolge auch.
Ich: Oh – hört sich gut an. Bedeutet das jetzt, dass eigene Planung dich freier macht? Also Boss sein statt rumgebosst zu werden?
Herr Sohn: Ja. Das Geplante dann auch zu tun, das ist natürlich wieder eine andere Geschichte…
Ich: Fang einfach mal an!