08. Januar 2012

Lesestoff für leise Menschen

Manche Dinge sind erstaunlich. In jedem Persönlichkeitstest finden wir eine Unterscheidung, die offensichtlich wichtig ist:
Sind wir extravertiert (also wörtlich „nach außen gerichtet“) oder introvertiert (also „nach innen gerichtet“)? Doch welche Folgen dieser „kleine Unterschied“ in der Kommunikation hat: Das bleibt undeutlich – besonders für Introvertierte, die oft sogar als defizitär dargestellt werden. Deshalb spreche ich lieber von leisen Menschen.

Nehmen wir einmal an, Sie sind ein leiser Mensch. Und nehmen wir außerdem an, Sie wollen einmal genauer wissen, wie Sie Ihre persönlichen Stärken im Gespräch mit anderen einsetzen können – oder auch, wie Sie mit Ihren Bedürfnissen und Ihren Schwierigkeiten umgehen, wenn es zum Beispiel darum geht, einen Vortrag zu halten oder neue Menschen kennenzulernen.

Viele Intros mögen es, solchen Fragen beim Lesen nachzugehen. Schriftliches liegt ihnen meist. Doch es gibt kein spezielles deutschsprachiges Kommunikationsbuch für leise Menschen. Deshalb habe ich eines geschrieben. Und am 1. Februar erscheint es!

 

Das Inhaltsverzeichnis und die ersten Seiten können Sie hier einsehen. Ich habe mich für eine Mischung entschieden: Grundsätzliche Informationen (Was ist ein leiser Mensch? Was kann er? Was braucht er?) führen zu praktischen Anwendungsmöglichkeiten (Wie lebt es sich gut mit einem extrovertierten Partner? Wie kann ein leiser Mensch artgerecht netzwerken? Wie punkten Intros in Diskussionen und Verhandlungen?). Vor allem aber ist „Leise Menschen“ eines: ein Arbeitsbuch, das leisen Lesern über Fragen und Hinweise einen Weg zeigen will: den zu sich selbst.

Wer sich lieber (oder außerdem) in einem Sachbuch über die psychologischen und soziologischen Grundlagen introvertierter Persönlichkeitsmerkmale informieren will, dem empfehle ich Susan Cains aus dem Amerikanischen übersetztes Buch „Still. Die Bedeutung von Introvertierten in einer lauten Welt“.

 

Kürzer ist der vor einem Jahr erschienene Titelbeitrag „Die Stillen im Lande“ von Anna Roming in der Zeitschrift Psychologie Heute (38. Jahrgang, Januar 2011,  Heft 1, Seite 20-27).

Zusammen mit meinem Buch erscheint im Februar bei Gabal ein Buch, das die amerikanische Autorin Devora Zack speziell zum Thema  Netzwerken für Introvertierte geschrieben hat:

 

Für all diejenigen, die digitale Ressourcen mögen: Meine neue Website leise-menschen.com ist fast fertig. Dort finden Sie in etwa zwei Wochen mehr zu leiser Kommunikation – unter anderem einen ausführlichen Test mit Online-Auswertung.

Ich freue mich sehr auf  den Austausch über leises Leben – und über das Zusammenspiel mit unseren extravertierten Partnern, Freundinnen, Kollegen und Vorgesetzten. Es ist an der Zeit, finde ich: Die Hälfte der Menschheit ist introvertiert!

 

6 Antworten zu “Lesestoff für leise Menschen”

  1. […] zu seinem Eigenbild machen sollte, können Sie schon mal auf der Vorveröffentlichung und im Blog von Frau Dr. Löhken […]

  2. Schönes Buch zu einem Thema, das oft vernachlässigt wird. Wird vorbestellt.
    Schön auch, das zwischen Introversion und Schüchternheit unterschieden wird, was viele verwechseln. In unserer lauten Welt ist es nicht so leicht, leise zum Erfolg zu kommen, da kann dieses Buch sicher vielen helfen.
    Was mir allerdings fehlt – soweit aus der Buchvorschau ersichtlich -, sind Quellenangaben zu den erwähnten wissenschaftlichen Studien und Ergebnissen, denn gerne hätte ich einige davon selbst nachgeschlagen.

  3. @Lars: Alle zitierten Studien stehen im Literaturverzeichnis des Buches.
    Viele leise Menschen (ich auch) lesen gern genauer nach, deshalb
    ist die Literaturliste länger als üblich.
    Unter den erschienenen Büchern ist Susan Cains Verzeichnis eine gute Fundgrube.

  4. matthias_x sagt:

    Absolut vielversprechend …

    Ich als bekennender Zentro freu mich jedenfalls drauf.

  5. @Silvia
    Ok Danke, gut zu wissen. In der Vorschau ist das nicht ersichtlich.

  6. möchten sie nicht zufällig noch ein buch schreiben über das, was mit sich selbst unzufriedene intros in führungspositionen bereit sind, anderen intros anzutun, und wie man sich dagegen wehrt? 🙂 buchbesprechung folgt kommende woche 😉

    Chrono

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