Nach meinem letzten Eintrag war es schwer, wieder einen Anlauf zu finden. Der Text steht gewichtiger da als alle anderen – und auch trauriger. Bis heute bekomme ich mails von Menschen, die ihn gelesen haben und die einen Bezug zu meiner Freundin und/oder zu mir haben. Herzlichen Dank dafür!
Mein eigenes Leben empfinde ich durch Ursulas Weggehen als Privileg. Die Zeit, die jeder Tag bringt, plane ich nicht wie früher einfach gut durch, sondern sehe sie als kostbare Ressource. Ich habe dieses Jahr mit drei Veränderungen begonnen:
Erstens trenne ich mich jeden Tag von einem Gegenstand. Es ist unglaublich, wie viel ungenutzter Kram sich ansammelt. Es ist auch unglaublich, wie leicht und froh es macht, wenn dieser Kram weg ist. Möglichkeiten zum Entsorgen gibt es reichlich: hauptsächlich all die Mülltrennungsgelegenheiten. Aber über vieles, was für mich überflüssig geworden ist, von der Kleidung bis zu Krimis, freuen sich andere Menschen.
Zweitens frage ich mich jeden Tag mindestens einmal: Was will ich jetzt am liebsten tun? Manchmal weiß ich keine Antwort. Manchmal kann ich mir nichts Schöneres vorstellen als das, was ich gerade verrichte. Und manchmal bekomme ich erstaunliche Einsichten. In meinen letzten kamen Vanilletrüffeln, ein eisernes Jugendstil-Pferdchen und zwei neue Themen für meine „Marktgespräche“ vor, zu denen ich jeweils wenige kluge, tolle Menschen in meine Räume einlade.
Drittens gehe ich sehr viel bewusster mit meinen Mitmenschen um und trainiere, auf eigene Bewertungen so weit wie möglich zu verzichten. Das kommt mir bei meiner Arbeit zugute: Ich stelle meinen Klienten und Seminarteilnehmern ganz neue Fragen. Was für ein Privileg, mit klugen Menschen zu arbeiten, die dann um echte Antworten ringen! Die ersten konkreten Folgen sind sichtbar (und hauen mich um!).
Alle drei Änderungen sehen beim Niederschreiben klein aus. Es ist umso erstaunlicher, was sie an Lebensqualität bringen. So wild und blitzend wie Ursula kann und will ich nicht leben. Aber in Sachen Intensität sieht es gut aus…
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