Unter den christlichen Festen ist für mich Pfingsten das Faszinierendste. Jungfrauengeburt (Weihnachten) und Auferstehung (Ostern) gibt es auch in anderen Religionen und Mythen.
Aber Pfingsten ist etwas ganz Besonderes.
Der göttliche Geist stößt als feurige Naturgewalt auf eine Menschenmenge. Das wiederum sorgt für absolute Kommunikation:
Jede(r) versteht auf einmal jede(n)!
So betritt der heilige Geist, die dritte Person der Dreieinigkeit, die Weltbühne – ein radikaler Schritt. Gott ist nicht mehr (siehe Jahwe) über den Menschen oder (siehe Jesus) bei den Menschen. Nein, nun ist Gott als feuriger Funke im Menschen. Die Folge: Freiheit des Wortes! Verständigung! Kreativer Austausch! Be-Geist-erung!
Paulus sagt Jahre nach dem ersten Pfingstfest: Wo der Geist Gottes weht, da ist Freiheit. Eigentlich schade, dass in der Kirchengeschichte so wenig von dieser Freiheit zu spüren und zu sehen ist. Pfingsten sollte ganz neu und frisch zu Ehren kommen.
Schöner Text. MIr gefällt an dieser „Geist-Vorstellung“ vor allem die Assoziation „geistesgegenwärtig“ – Also die Erfahrung, dass es gut ist, wenn ich „geistesgegenwärtig“ handle in einer bestimmten Situation (anstatt einfach irgendwelche Regeln oder eingefahrenen Muster anzuwenden)…
wie inspirierend doch dieser Tag ist … so hab ich selber grad geschrieben:
An Pfingsten haben die Apostel den heiligen Geist empfangen, die Liebe Gottes als Energie für das Leben. Die Menschen bekamen damit ein Geschenk, ihnen wurde eine Kraft zur Verfügung gestellt, die gestaltend ist – für ein Leben im Licht und in der Liebe der Schöpfung.
Diese Kraft tragen wir alle in uns, und der einzige Grund, warum wir hier in dieses Leben inkarniert sind, ist, dass wir diese Kraft erfahren wollen, damit unser Leben aktiv zu gestalten und zu kreieren. Raus aus der Haltung von Opferrolle und Machtlosigkeit, hinein in die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Leben zu verändern, hin zu persönlichem Lebensglück, Freude, Liebe.
@Antje Schrupp: Ja, das ist ein wesentlicher Faktor der Freiheit: Nicht Regeln, nicht Reaktion, nicht Muster sind handlungsbestimmend, sondern ich kann entscheiden.
Danke für diesen wundervollen Text.
Der Text hat mich berührt, ich bin sehr beeindruckt – und wünsche mir genau diesen Geist in der Welt. Es wäre vieles so einfach.
Ich bin nicht getauft , oder kirchlich aufgewachsen …
Irgendwie schade , dass diese Bedeutung von Pfingsten dann für viele Gläubige gar nicht soooo hoch steht wie die von Ostern zB. denn mir gefällt die Bedeutung. Und auch die Worte von Daniela machen Sinn fürs Leben.
„Raus aus der Haltung von Opferrolle und Machtlosigkeit, hinein in die Fähigkeit, Verantwortung zu übernehmen und das eigene Leben zu verändern, hin zu persönlichem Lebensglück, Freude, Liebe.“
Jetzt sehe ich Pfingsten mit anderen Augen und werde mich immer an diese Worte erinnern.
Schön geschrieben 🙂