Service lernt man zu schätzen, wenn der neue Seminartisch im Treppenhaus feststeckt. Diese Geschichte hat zwei Teile.
Der Geschichte erster Teil
Ich habe nicht nur einen neuen Blog, sondern seit vier Wochen auch ein neues Büro. Einen ganzen Frühlingsvormittag gönnte ich mir für die Suche nach den genau richtigen Lampen für meinen neuen Veranstaltungsraum. Nach einer kleinen Bonner Odyssee, die wenig Interessantes brachte, geriet ich bei Möbel Schüller an den Geschäftsführer: Herrn Wolf. Herr Wolf machte als Verkäufer nicht nur alles richtig (höre, oh @LarsSchaefer!) – nein, er hatte sichtlich Freude daran, mit mir auf die Suche nach den besten Lampen zu gehen. Außerdem gab er mir einen echten Rabatt und schickte zwei Hilfskräfte, die mir die guten Stücke direkt in den Zielraum stellten. Ich war beeindruckt.
Der Geschichte zweiter Teil
Einige Tage später steckte dann dieser Seminartisch, Buche massiv und frisch geliefert, im Treppenhaus fest. Es ging nicht vor und nicht zurück. Der Anlieferer half nicht, mein Mann und ich sahen uns ratlos an. Mir fiel nur der Hauch einer Lösung ein: Herr Wolf als Möbelprofi, in seinem Innendesign-Laden um die Ecke. Ob er das Ding vielleicht auseinander bekäme?
Nichts zu verlieren. Ich ließ den Gatten im Treppenhaus und ging hinüber zum Geschäft. Herr Wolf war da. Hörte zu. Holte sich einen Assistenten, kam mit ins Treppenhaus. Stellte fest, dass dieses Ding ganz und gar untrennbar zusammengeleimt war. Hätte sich an dieser Stelle freundlich-bedauernd verabschieden können. Rollte stattdessen die Hemdsärmel hoch und wuchtete das Ding (das er nicht einmal verkauft hatte!), mit Assistent und Ehegatten irgendwie die fünf Etagen hoch. Stand stolz und nassgeschwitzt in meinem Veranstaltungsraum. Bewunderte die beiden Lampen, die er mir verkauft hatte, an ihrem neuen Platz.
Ich will nur noch bei solchen Menschen kaufen. Sagt mir, wo ich sie finde!
Hier findet Ihr schon einmal Herrn Wolf: www.schueller-moebel.de
„Höre, oh @LarsSchaefer“
Ja, Sylvia, ich höre und zwar sehr gerne.
Auch ich liebe es, bei Menschen zu kaufen, die Ihren Job als Verkäufer leben; die etwas ( manchmal auch etwas mehr ) für einen tun, ohne direkt vorher ein Geschäft gemacht zu haben. Nur so kommt man langdfristig an begeisterte Kunden.
Was Herrn Wolf das gebracht hat? Er ist schon wieder erwähnt worden :-).
Viele Grüße nach Bonn,
Lars Schäfer
Hallo Sylvia,
schöne Geschichte über solche Menschen, die noch etwas von Kundenbindung verstehen.
Ich selbst denke manchmal gerne an eben solche Einkäufe zurück, wo man einfach etwas mehr bekommen hat, etwas das man nicht kaufen kann:
Freundlichkeit und Hilfsbereitschaft
gepaart mit dem besten was wir Menschen zu bieten haben unser Herz.
Herzliche Grüße Frank Vejvoda
Herzlichen Dank an Euch beide – Ihr seid meine ersten Kommentatoren, und schon deshalb hüpft mein Herz….
Interessant, dass Ihr aus ganz verschiedenen Ecken eines hervorhebt: Das eigentlich Wertvolle, das Herrn Wolfs Aktionen ausmacht, ist nicht materiell: die Begeisterung, die anstrengende Hilfe ohne Verdienst. Und doch hoffe ich, dass er gerade deswegen in Folge mehr Aufmerksamkeit und mehr Umsatz bekommt.
Gute Reihenfolge, oder?
Es macht so einen Spaß Ihre Texte zu lesen! 🙂
Herzliche Grüße
Heike Tharun